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1340. August 22. Ratibor (act. i. Ratibor).

i. oct. ass. b. Mar. etc.

Derselbe bek., daß vor ihm Heinr. gen. v. Blumenow u. sein Bruder Jeschco v. deutschen Hause ihre Güter Städtel Bauerwitz u. die Dörfer Zülkowitz, Tschirmkau u. Dzengilow (Eiglau) i. Troppauer Lande, so wie sie die Herren weil. Bawarus v. Straconicz, Woko v. Crawer (Krawarn) u. jetzt H. Heinr. m. s. Br. Jeschco nach dem Rechte der böhm. u. mährischen Barone u. Edlen besaßen, mit allen Zugehörungen u. Rechten etc. an die Nonne Frl. Eufemia, Schwester seines weil. Schwagers Hzgs Lestko v. Ratibor, namens des Dominikanerinnenklosters in Ratibor für 650 Mk. Pr. Gr. mährischer Währung verkauft haben, welches Geld Hzg Lestko dem gen. Kl. als Legat i. seinem Testament bereits bar mit der Bestimmung vermacht hatte, daß diese Summe der Euphemia u. nach ihrem Tode s. Töchtern Elisabeth, Agnes u. Anna [Die zweite Ausfertigung u. das Transsumpt v. 1398 haben hier den Einschub: sowie nach deren Tode Anna, T. seines Schwiegersohnes, des Hzgs Semovit v. Masowien. Derselbe hatte Euphemia, T. des Hzgs Nik. II. v. Tr. u. Rat., zur Frau, vgl. Grotefend, Stammtaf. XI, 6] u. deren Mitnonnen i. Kl. u. nach seiner Töchter Tode dem Konvent selbst zur Nutznießung zufallen sollte unter Verpflichtung, für der Vorgenannten, sein (Hzg Nik. II.) u. seiner verst. Gattin Anna [Anna war die erste Gemahlin des Hzgs Nik. II., vgl. Grotefend XI, 2] Seelenheil zu beten u. sie an des Klosters guten Werken teilnehmen zu lassen. Er befreit die gen. Güter von allen und jeden hzgl. Lasten, Diensten u. sonstigen Verpflichtungen, von jeder hzgl. Gerichtsbarkeit usw.

Z.: Ritter Walther v. Wlmen (Fullen), Heynco v. Lubschicz (Leobschütz), Deczco v. Bytkow (Bitkow), hzgl. Ratiborer Hofrichter, Mstico v. Cornicz, Borsuta v. Herolticz, Zaudener des Troppauer Landes, Werner d. Lange v. Barutswerde, Pet. gen. Rashicza, Cunad gen. Slewser v. Nisa (Neisse), ferner Frenczlin weil. Cristani v. Prag, u. Peter, Pf. v. Loslau, Kaplan des Ausst. u. ehemals Notar des Herzogs Lestko v. Rat., Ausf. dieses.


Bresl. Staatsarch. Rep. 112 Urk. Dominikanerinnen Ratibor 35a. Orig. Perg., beschädigt, m. d. hängenden großen Reitersiegel des Ausst. nebst Rücksiegel in ungewöhnlich dicker Wachsschale; abgedr. i. C. d. Mor. VII, 875/877 u. v. Wattenbach i. Cod. dipl. Sil II, 143/146, der mit gutem Recht die Echtheit bezweifelt u. ferner i. e. andern ebenfalls verdächtigen Ausfertigung i. Bresl. Staatsarch. ebendas. Nr. 35b mit einigen Varianten, die Wattenbach a. a. O. verzeichnet hat (s. a. Anm. 1). Letztere außerdem i. e. Vidimat. der Stadt Ratibor vom 1. Juni 1398, ebendas. Nr. 64 u. i. e. Konfirmation d. K. Ferd. II. v. 25. Jan. 1622, ebendas. Nr. 114.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.